Bibel, Brüste, Beischlaf, Burger.

Verdelli!

Ich hab ja mit Kirchens „nix am Kopp“, wie man hier im Ruhrgebiet sagt. Aber ich kann mich noch recht gut daran erinnern, dass wir als Jungs früher im Konfirmationsunterricht gern nach den „erotischen Stellen“ (wir haben damals „geil“ gesagt und gekichert) in der Bibel gesucht haben. Von Brüsten und Beischlaf war einiges zu finden. Jau. Aber auch Gruseliges.

Wie komme ich darauf?

Nun, heute ist ja wieder dieses amerikanische Gruselkommerzfest. Da geht es ja um Blut und andere Abscheulichkeiten.

Und in der Bibel, da findet sich sogar die Anweisung, sich schön kannibalisch zu verhalten, denn dann, so wird versprochen, lebt man ewig. Jawoll!

„Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank.“
Johannes 6. 53 ff

Nicht zu glauben, oder?

Tja, und nun frag´ ich mich, warum denn noch niemand von Kirchens auf diese Marktlücke gestoßen ist: Burger von McJesus. Die kleben auch nicht so pappig im Mund wie diese ollen drögen Oblaten!

Header MettNeu! McJesus!

JesusBurger sind gesünder
als McDonalds Viertelpfünder.
Denn im JesusBurger ist
Fleisch vom Herren JesuChrist.

Und statt Cola-Fanta-Spreit
trinkt die ganze Christenheit
Blut vom Herrn aus Plastikbechern,
denn man glaubt ja den Versprechern,
dass, wer dieses trinkt und isst,
ewiglich am Leben ist.

Bald sieht man die Frommen sabbern,
ihren Jesus-Burger knabbern
und die Münder blutverschmiert,
weil McJesus garantiert:

Wer hier futtert, wird nie sterben,
nie den Magen sich verderben.
Wer hier futtert, wird geliebt!
Gut, dass es McJesus gibt.

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So, dann gruselt Euch mal schön weiter.
Bissi Tage!

Über Lo

Wer im Schatten des Förderturms der Gelsenkirchener Kohlenzeche Graf Bismarck aufgewachsen ist – zu einer Zeit, als man tatsächlich noch vom “schwatten Kohlenpott” sprechen konnte, weil damals “Wäsche auffe Leine” nicht lange weiß blieb, wer sommerliche Badefreuden nicht am blauen Meer, sondern am Ufer des Rhein-Herne-Kanals – der so genannten “Frikadellen-Riviera” – genoss und sich als Kind über “Hasenbrot” freute, was in Wirklichkeit nichts anderes war, als die wieder mit nach Hause gebrachten Stullen, die vom Vater als Bergmann unter Tage nicht aufgegessen wurden, wer schon als kleiner Knirps ganz stolz für 50 Pfennige Belohnung 20 Zentner regelmäßig vor dem Haus angelieferte “schwatte” Deputatkohle in den Keller schippte, der hatte eine vielleicht arme, aber trotzdem abenteuerliche und schöne Kindheit zur Zeit der Pettycoats und des Wirtschaftswunders. Meine Wurzeln sind der Kohlenpott und seine Menschen mit ihrem besonderen, grund”ährlichen” Charme... Gezz weisse ´n bissken Bescheid, oder?
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18 Antworten zu Bibel, Brüste, Beischlaf, Burger.

  1. Mallybeau Mauswohn schreibt:

    Lieber Lo!

    Eine grandiose Idee inklusive perfektem Werbereim! Und die passende Location für den Verzehr dieser neuen Wunderburger hat man in den (künftig nicht mehr) schlecht besuchten Gotteshäusern auch gefunden. Bleibt einzig die Frage, was mit Vegetariern geschieht.
    Aber wie ich Sie kenne, fällt Ihnen da auch noch ein Marktlückenfüller ein 🙂

    Herzliche Gruselgrüße von der Alm
    Mallybeau

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    • Lo schreibt:

      Liebe Mallybeau,
      wie gut, dass Sie mich daran erinnern: als Gegensatz zu „Römisch-Kannibalisch“ etwas Vegetarisches. Vielleicht eine Mischung aus Manna und Stutenkerl?
      Liebe Grüße zur Alm hinauf.

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      • Mallybeau Mauswohn schreibt:

        Hervorragend! Bleibt noch die Frage, wo wir überhaupt das Jesusfleisch herkriegen. Oder haben Sie einen guten Draht zu dem Herrn? 🙂

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    • noemix schreibt:

      Wer Blut nicht trinkt und Fleisch nicht isst,
      der ist fürwahr ein schlechter Christ!
      Denn höret, was der Heiland spricht:
      „Am Letzten Tag weck’ ich den nicht!
      Wer mich nicht essen will, der ist
      ein garst’ger Deviationist!
      Wer Vegetarier ist, der wird
      postwendend exkommuniziert.“

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  2. mickzwo schreibt:

    Wenn das so weitergeht, dann ist es bald so weit.

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  3. Herr Ösi schreibt:

    Mutti zum Sprössling:
    Jetzt iss ihn auf, den Jesus-Burger
    sonst kommt der Herr und dann gibt’s Örger!

    Luther These Nr. 0815
    Nur wer den Burger isst, den teuflisch kecken
    denn können wir am Jüngsten Tag erwecken

    Herr Ösi zu Herrn Luther
    Okay, meine Antwort, sie ist schlich
    der Burger ist alt, ich ess ihn nicht!
    Wenn’s sein muss, können’s mich bestrafen
    lassen’s am Jüngsten Tag mich weiter schlafen …

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  4. Jules van der Ley schreibt:

    Den Jesus-Burger äß‘ ich gern
    Doch wo kommt her das Fleisch des Herrn?
    Man fand ja nie im Grab die bleiche
    Zum Hack bestimmte Jesusleiche.

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    • Lo schreibt:

      Genau, denn dieses Jesusfleisch
      vermutet man im Himmelreisch.
      Man glaubt, vor zwei mal Tausend Jahren
      sei´s in den Himmel hochgefahren.
      Selbst, wenn es auf die Erde käme,
      so altes Fleisch wohl keiner nähme.
      Geeignet höchstens als spezieller
      Frömmigkeits-Seniorenteller.

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    • Lo schreibt:

      Und leider steht´s nicht in den Bibeln:
      gibts JesusBurger auch mit Zwiebeln?

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      • noemix schreibt:

        Wer solche Verse reimt, der ist
        ein frevelhafter Blasphemist,
        und auferweckt wird, ohne Frage,
        ein solcher nicht am Letzten Tage!
        (Weshalb ein solcher alsodann,
        in Ruhe weiterschlafen kann.)

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  5. Heinrich schreibt:

    Ich bin aber auch wirklich schwer von Kapee! Diese ganzen Zusammenhänge, die Sie lieber Lo so anschaulich beschrieben haben, hängen bei mir nicht zusammen. Eine Kuh und ein Ösi müssen mir erst den Hinweis geben, was Rindfleisch und Hallo Wien gemeinsam haben. Aber nun habe ich es verstanden! 😉

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  6. noemix schreibt:

    Wer solche Verse reimt, der ist
    ein frevelhafter Blasphemist,
    und auferweckt wird, ohne Frage,
    ein solcher nicht am Letzten Tage!
    (Weshalb ein solcher alsodann,
    in Ruhe weiterschlafen kann.)

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  7. geitelde schreibt:

    Na sowas! Bei mir ist es zwar umgekehrt … abher egal …
    Und das mit Blut und Fleisch darf man nicht so wörtlich nehmen, aber ich denke, das hier ist Satire. 😉

    Danke für die netten Wünsche von September, die ich erst heute beantworten konnte, aber da ich dort nicht mehr wohne, habe ich den Blog auch nicht mehr ständig auf dem Schirm. Es geht aber gelegentlich weiter dort.

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  8. www.kunstlyrikhermann.wordpress.com schreibt:

    Lieber Lo – Du musst aufpassen, dass das nicht in falsche Münder kommt.
    … sehr gut geschrieben.
    Alles Liebe,
    Michael

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  9. rainer kühn schreibt:

    Hatte – ich gestehe – nur drei „B“ als Motto, welche aber immerhin meinen Tagesablauf strukturieren sollten und auch haben: Buch, Bier, Bett. So!

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