Ich glaubet nich.
Dat mitte Schutzgelderpressung, dat greift aber gezz um sich.
Früher hasse davon im Fernsehn gelesen, und meist war dat weit wech.
Inne südliche Länder.
Und gezz? Hier und am hellichten Tach.
Und dat Schlimmste is:
die Ganoven werden immer jünger! Jau!
Die letzten Tage isset bei uns inne Gegend am Dollsten:
die kleinen Blagen vermummen sich, setzen sich ´ne Krone auffem Kopp
oder beschmieren sich dat Gesicht, datt se nich erkannt werden
und klingeln dann rotzfrech – meist bei ältere Leute –
und verlangen, sogar mit Gesang, Kohle, Zaster, Knete – bar auffe kleine Kralle.
Und nur, wenn sonne Omma dann endlich wat vonne Rente rausrückt,
hörn se mittem Singen auf,
und die Omma kricht so ein Geheimzeichen anne Tür gemalt oder geklebt.
Verdelli! Ganz schön pfiffich!
Dann wissen nämlich die nächsten kleinen Ganoven,
dat diese Omma schomma abkassiert is.
Und die Omma?
Die hat gezz erst mal Schutz.
Für ein Jahr.
Glaubt se jedenfalls.
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Über Lo
Wer im Schatten des Förderturms der Gelsenkirchener Kohlenzeche Graf Bismarck aufgewachsen ist – zu einer Zeit, als man tatsächlich noch vom “schwatten Kohlenpott” sprechen konnte, weil damals “Wäsche auffe Leine” nicht lange weiß blieb, wer sommerliche Badefreuden nicht am blauen Meer, sondern am Ufer des Rhein-Herne-Kanals – der so genannten “Frikadellen-Riviera” – genoss und sich als Kind über “Hasenbrot” freute, was in Wirklichkeit nichts anderes war, als die wieder mit nach Hause gebrachten Stullen, die vom Vater als Bergmann unter Tage nicht aufgegessen wurden, wer schon als kleiner Knirps ganz stolz für 50 Pfennige Belohnung 20 Zentner regelmäßig vor dem Haus angelieferte “schwatte” Deputatkohle in den Keller schippte, der hatte eine vielleicht arme, aber trotzdem abenteuerliche und schöne Kindheit zur Zeit der Pettycoats und des Wirtschaftswunders.
Meine Wurzeln sind der Kohlenpott und seine Menschen mit ihrem besonderen, grund”ährlichen” Charme...
Gezz weisse ´n bissken Bescheid, oder?
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Lieber Lo!
Das haben Sie ausgezeichnet auf den Punkt gebracht. Da haben wir die Kleinganoven Jahr für Jahr vor Augen und registrieren gar nicht ihre Dreistigkeit. Die Mafia hat wirklich überall ihre Finger im Spiel. (C=Corleone, M=Mafia,B=Boshaftigkeit) 🙂
Lassen Sie sich bloß nichts vorsingen!
Herzliche Grüße
Mallybeau Marlowe
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Ich fürchte, Signora, es handelt sich um Angebote, die man nicht ablehnen kann.
Tanti saluti!
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Sonne Omma kann bei Gatteis vielleicht schomma auffen Allerwertesten fallen, abber solang die nich auffen Kopp gefallen is, passiert sowatt nich. Jedenfalls nich unfreiwillich. Bei unser Omma war datt so. Wofür du ein lassen kanns. Abber einen Gewaltigen!
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Bei uns waren es fünf, die behaupteten, die drei heiligen Könige zu sein.
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Ganz schön 3st!
😉
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Nit dem „Einen-lassen“ warte ich ab, sonst kommt zum Glatteis noch Smog hinzu.
Und dann?
Haben wir möglicherweise „Fart-Verbot“…
😉
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Diese drei Könige sollten einem hellen Stern folgen?
Na, dann sind sie ja sicher noch unterwegs:
Der Könige Kamel, es schleicht
und furzt dabei in alle Winde
es wird, wenn es das Ziel erreicht,
erwachsen sein, das Jesukinde.
Lo.
Gestern dicht. Heute Dichter.
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