Ich träumte von der Köttelbecke,
dass bis zum Hals ich in ihr stecke.
Scheiße! schrie im Schlaf ich noch,
weil alles schlimm auch danach roch.
Ich hatte Angst, hinabzusinken
und in der Brühe zu ertrinken,
ich spürt im Mund schon den Geschmacke
von diesem Sud aus Schlamm und Kacke,
Erbrochnem, Schleim und Klopapier,
Tampons und totem Kleingetier.
Ich merkte, wie ich tiefer sank,
in die Kloake, den Gestank!
Ins Wasser, dass so bräunlich schäumt…
Ich hab noch nie so´n Scheiß geträumt !
Lo Lange (2008)
*Köttelbecke nennt man die Abwasserkanäle im Ruhrgebiet.
Herrlich!
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Gut beobachtet und geschmackvoll präsentiert!
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Scheiße träumen ist schon Mist
wenn mans nicht gewesen ist.
Schlimmer kann es dich nur strafen,
musst du in der Scheiße schlafen.
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Das haben Sie sehr schön erkannt,
mit Weisheit und mit Sachverstand.
Wer auf dem Bauch schläft noch dazu,
hat ’ne beschiss’ne Nachtesruh’.
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Doch oft wird Scheiße arg verkannt.
Ihr Nutzen liegt klar auf der Hand:
denn frisch, direkt aus dem Gedärme
schenkt sie im Bett wohlige Wärme.
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iih, das riecht bis hier 😉
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Erschütternd ist er, so ein Traum,
und riecht nicht besser wohl als Schaum.
Da kann man nur die Augen reiben
und möglichst wach und tagfrisch bleiben.
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Das ist des armen Dichters Los:
er dichtet einfach rigoros,
schreibt Reime hin, vergisst die Zeit,
bedenkt nicht, dass auch Übelkeit
die Leser, die sehr schwach im Wesen,
ereilen könnte dann beim Lesen.
Heut wurd schon wieder einem schlecht.
So´n Dichter macht es keinem recht.
Lo
Gestern dicht.
Heute Dichter.
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